Ich hab alle Medien mit Lust bespielen und besprechen dürfen. Die Resultate gibts im Kein&Aber Verlag in Zürich, in den Münchner Kammerspielen und im Polt-Shop hier im Netz. Wohnen und arbeiten tu ich in München und in Schliersee, ausrasten darf ich mich zwischen Rom und Neapel am Meer. Ich bin rundum dankbar, vor allem euch, und glaube mit schwindender Zuversicht an noch viele weitere Jahre wo ich nicht sehen muß, was mir schon bei meiner Geburt nicht gefallen hat.
Dr. Arnulf Schmitz-Zceisczyk
Mit Dr. Arnulf Schmitz-Zceisczyk fügt Gerhard Polt seinem subversiven Panorama der Gegenwart den Charakter des beschäftigten Privatiers und Zweitwohnungsbesitzers
hinzu und zeichnet ihn dabei so real, dass man ihn zu kennen glaubt und ihn zugleich gar nicht kennen möchte.
Der Großkotz vom Tegernsee mit der feschen Joppe schwelgt in Hummerweißwürsten, Bordeaux-Wein und dem echten, »urigen« Lebensgefühl. Muss er mal weg, wird ihm eines klar: Daheim am Tegernsee ists halt doch am schönsten.
DER GROSSE POLT – Ein Konversationslexikon
Das Konversationslexikon von Gerhard Polt mit allen lebens- und überlebenswichtigen Begriffen und Definitionen, herausgegeben von Claudia Pichler, ist ab sofort im Handel. (Weihnachten kommt bestimmt bald!)
Dieses längst überfällige Werk wurde geschaffen, um das Vertrauen in die eigene Sprachakrobatik zu stärken. Eine überwältigende Resonanz liegt in jedem Fall im Bereich des Möglichen.
Erhältlich ist das Universalglossar in der Buchhandlung Ihres Vertrauens oder online.
Ergänzt wird die Sammlung durch bisher unveröffentlichtes Material.
Zartbesaitete Gemüter sollten sich wappnen, denn es wird wieder kräftig ausgeteilt. In seinem neuesten Werk hält Polt als Misanthrop Gericht über sein Feindbild, den menschlichen Ausschlag, vom mentalen Grantler bis zum hemmungslosen Griller. Polts vielzüngige Wortakrobatik, die er auch teils bei seinen ausverkauften Auftritten auf der Bühne der Münchner Kammerspiele zum Besten gibt, lehrt jeden Nachbarn das Fürchten und bläst dem »Gsindl« den Marsch.
Eine witzige und unbeschwerte Hommage an eine Zeit, in der die Kinderwelt noch nicht so geleckt und poliert war wie heutzutage.
Gewohnt scharfsinnig weiß Gerhard Polt in seinen bekannten und neuen Geschichten zu berichten, wie es um den deutschen Nachwuchs steht.
Kindheit und Jugend sind ein Thema und sind bei ihm ein großes Reservoir an Geschichten. Aber auch sein Humor soll ergründet werden, sein Gefühl für Rhythmus und Sprache. Sein genauer, sezierender Blick auf den Kleingeist. Und was ist das für eine Philosophie, die sich der Gerhard Polt für sein Leben angeeignet hat? Er liebt die Langsamkeit, aber nicht die Langeweile, er lässt sich nicht hetzen und aus der Ruhe bringen. Er nimmt sich Zeit, über die Zeitläufe zu reflektieren, doch über sich möchte er nicht nachdenken.
Ute Casper, Autorin und Produzentin zahlreicher Dokumentarfilme, hat den Kabarettisten und Satiriker auf Tourneen durch Deutschland, Schweden und die Schweiz begleitet. Sensibel und humorvoll zeichnet sie das Bild eines Künstlers, der wie kein anderer deutsche Befindlichkeiten und die Seele des kleinen Mannes begriffen und verarbeitet hat.
Zu diesem Portrait kommen unvergessene Preziosen hinzu, u. a. das absurde Interview zum Kleinkunstpreis von 1980 sowie die vielleicht zehn legendärsten Fernsehminuten deutscher Nachkriegsgeschichte, I sag nix, in denen sich Gerhard Polt auf famose Weise mit der Zensur anlegt.
Die große Kunst von Gerhard Polt ist – neben seiner unglaublichen Bühnenpräsenz –, wie er Figuren schafft, die so real sind, dass man sie zu kennen glaubt, es einen aber zugleich schaudert, weil man sie gar nicht kennen und am allerwenigsten in sich selbst wiederentdecken möchte. Ihnen legt er eine verblüffend verquere Kausalität in den Mund, sie entwickeln ihre ganz eigene Logik: in sich richtig, an sich falsch.
Da ist der Nachbar, welcher einen schwunghaften Menschenverleih mit zwei Ukrainern betreibt – denn auch in Deutschland gibt es nicht alles, etwa Menschen, die arbeiten wollen. Und wir lernen einiges, beispielsweise, dass man auch mal Ja sagen muss – auch wenn’s ein Ja zum Nein ist. Und überhaupt ist am Ende unsere Menschenkenntnis um einige so unterspannte wie maliziöse, vor allem aber furchtbar normale Typen größer; unsere Furcht vor dem Menschen aber auch.
Gerhard Polts Kindheitserinnerungen aus der Nachkriegszeit sind gespickt mit den Waffen des fantasiebegabten Kindes, eingesetzt gegen erwachsene Griesgrame und Grantler, um ihnen derbe Flüche zu entlocken. Wem ein: »Du Hundskrüppel, du verreck-ter!«, entgegengeschleudert wird, der ist nahe am Olymp und wird unter seinesgleichen geachtet. Ein Renommee, das sich auch der junge Polt immer wieder neu erarbeiten muss.
Von edlen Motiven lässt er sich dabei kaum leiten – eher von der Gewissheit, dass jeder Kindertag ohne einen gelungenen Streich verschenkt ist. Wenn Gerhard Polt seine Lausbubengeschichten zum Vortrag bringt, bleibt kein Auge trocken. Hundskrüppel ist eine witzige und unbeschwerte Hommage an eine Zeit, wo die Kinderwelt noch nicht so geschleckt und poliert war wie heutzutage.
Polt prophezeit derweil, dass beispielweise 700 Wörter Grundwortschatz heute keine Utopie mehr seien und gibt eine berührend Grab- und Dankesrede eines weltberühmten bayerischen, katholischen Zeitgenossen. Im launischen Ping-Pong-Spiel laufen beide Interpreten zu Hochform auf. Weitere Nummern drehen sich um die legendäre Wurstzurückgehlasserin, Pfarrer Sommerauer, die Heimatkunde, den Ruhe-Erzwinger, das bayerische Mpf und vieles andere mehr.
Inhalt: Bad Hausen, Die Garage. 1705, Longline, Der Standort Deutschland, Die Hölle, Democracy, Die Verteidigung der Gummibären
Inhalt: Der Kaiser Nero, Der Cineast, Rückblickserwartung, Der Weber Max, Menschenfresser, Der Nobelpreisträger, Gemütlichkeit – E-mam-be-le
Der Gabelstaplerfahrer Ferdinand Weitel ist verzweifelt: Versicherungsvertreter Arno von Mehling, ein wahres Verkaufstalent, hat ihn Verträge über astronomische Summen unterschreiben lassen. Nun irrt Weitel durch die Korridore des Versicherungskonzerns und versucht zu retten, was noch zu retten ist – und das ausgerechnet am Faschingsdienstag. Die Abteilung für Kundenbetreuung und Reklamation schwelgt in bunter Pappnasen-Stimmung und hat für Weitels Sorgen kein Ohr.
Schließlich kommt es zum Showdown beim abendlichen Faschingsball.
Valencina Mare – südlich von Rom: Während das bereits geparkte Auto sicherheitshalber in Sichtweite abgestellt ist, gönnt sich das Ehepaar Löffler mit Sohn Heinz-Rüdiger am Strand noch einen letzten wohlverdienten Urlaubstag. Brütende Hitze, Teer und Abfall am Strand, deutsche Mahlzeiten, Bild-Zeitung, Staumeldungen auf Bayern 3 und viele liebe Zeitgenossen runden das Urlaubsbild ab. Wären da nur nicht diese Italiener…
Ernst Held (Gerhard Polt) hat als Ober gearbeitet, bis er das Glück hatte, die Besitzerin eines florierenden Hotels im idyllischen Oberbayern zu ehelichen. Als müßiggängerischer Gatte entdeckt er seinen Hang zur Poesie.
Mit dem Lotterleben ist es allerdings vorbei, als er von seiner Frau (Christiane Hörbiger) beim heftigen Flirt mit einer Kosmetikerin erwischt wird, denn die stolze Gattin setzt Held prompt vor die Tür. Völlig mittellos muss der verhinderte Dichter also in die Niederungen des Lebens zurückkehren und sich als Ober in der Münchner Kneipe “Goldener Löffel” verdingen. Deren Wirtin Agnes duldet jedoch, dass er bei der Arbeit seiner Dichtkunst nachgeht. Das hat unerwartete Folgen: Ernst Held wird zum Medienstar und der “Goldene Löffel” avanciert zum In-Lokal. Nun zeigt sich auch die Ehefrau wieder versöhnlich, das Geld fließt obendrein in Strömen. Zunehmend verliert Held jedoch die Lust daran, in der Öffentlichkeit zu stehen, wo er doch ganz andere Vorstellungen vom Leben und vom Glück hat.
Germanien 374 n. Chr: ein arbeitsscheuer, bequemer Sumpfbavare wird von römischen Sklavenjägern nach Rom verbracht und am selben Tag noch an die neureiche Römerin Tusnelda verscherbelt. Sie ist Inhaberin einer Gladiatorenschule, aus der ihm die Flucht gelingt. Gerade entkommen, schon landet er im nächsten Unglück: als Vorkoster am Kaiserhof wird er als Kaisermörder verfolgt, gefasst und in die Arena gesteckt. Mit Hilfe der schwarzen Sklavin Saba besteht er den ungleichen Kampf gegen einen Tiger am Ende doch siegreich, wird dafür gegen seinen Willen zum neuen Kaiser ausgerufen. Als solcher gibt er den Anstoß zum Fall des Römischen Reiches und flieht erneut mit Saba als Kaiserin verspricht er sich in seinem Heimatort Sumpfing ganz neue Perspektiven.
Finanzblase und Umschuldungsprogramme, die mit gesundem Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar sind, findet man nicht nur in der Hochfinanz, sondern auch in der kleinen bayerischen Gemeinde Neufurth. Dort beobachtet jeder den anderen ganz genau, sozialer Neid bestimmt das Leben und letztlich steht allen finanziell das Wasser bis zum Hals.
Der leidenschaftliche Amateurfilmer und letzter Kinosaurier Hans A. Pospiech (GERHARD POLT), der von sich selbst sagt „Zum Genie fehlt mir das Geld!“, hält sich nur über Wasser, indem er Weltkriegs-Memorabilien aus dem Nachlass seines Vaters verscherbelt.
Sein größter Konkurrent um den Rang des Filmexperten im örtlichen Amateurfilmclub ist dessen Direktor Nagy (NIKOLAUS PARYLA), im Hauptberuf erfolgloser Immobilienmakler mit missgünstigem Charakter. Treffpunkt des Provinz-Hahnenkampfs ist die Schankwirtschaft von Grete Neuriedl (GISELA SCHNEEBERGER), die mit lauter klammen Kunden auch keinen Blumentopf gewinnen kann. Zu den örtlichen Pleitegeiern gehören: Pospiechs Neffe Alfons (MAXIMILIAN BRÜCKNER), der Musikalien-Händler Fleischbauer (ROBERT MEYER) und Hobbyhistoriker Brunnhuber (OLAF KRÄTKE).
Die Posse beginnt, als Sparkassen-Direktor Faltermeier (MICHAEL OSTROWSKI) ein kreatives Finanzmanöver ersinnt, das seine Bilanzen wieder auf Vordermann bringen soll: Kulturförderung heißt der Trick. Er schreibt einen Filmwettbewerb aus, wobei der Sieger für ihn schon feststeht: der mit dem größten Schuldenberg, also Pospiech. In Faltermeyers Augen ein pekuniärer Tiefseetauche ohne Atemgerät. Nur Pospiech sieht endlich seine große Chance, Filmgeschichte zu schreiben. Und die will er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Ein Film über Adolf Hitler als Privatmensch – da ist der persönliche Untergang gleichsam vorprogrammiert.
1978 Da schau her (Berliner Schillertheater)
Revue mit Hanns Christian Müller, Gisela Schneeberger u.a.
1979 Kehraus (Münchner Kammerspiele)
mit Hanns Christian Müller (Mit-Autor und Regie). Später wird die Geschichte um den Staplerfahrer Ferdinand Weitel, der es mit einem übermächtigen Versicherungskonzern aufnimmt inklusive Showdown bei der Betriebsfaschingsfeier, auch als Hörspiel und als Film (1983) verarbeitet. Darin spielen u.a. Gisela Schneeberger, Nikolaus Paryla, Dieter Hildebrandt, Jochen Busse, Karl Obermayr.
1984 München leuchtet (Münchner Kammerspiele)
mit Hanns Christian Müller (Mit-Autor und Regie), Gisela Schneeberger, Biermösl Blosn, Dieter Hildebrandt, Otto Gründmandl.
Jagdszenen aus Münchens Bussi-Bussi- und Baulöwen-Schickeria.
1985 Die Exoten (Residenztheater)
mit Hanns Christian Müller (Mit-Autor und Regie), u.a. Gisela Schneeberger, Biermösl Blosn, Otto Gründmandl.
Ausverkauf Bayerns und die Problematik der Umweltzerstörung dieses Volksstücks mit 30 Schauspielern.
1988 Diridari
mit Hanns Christian Müller (Mit-Autor und Regie), Gisela Schneeberger, Biermösl Blosn, Otto Gründmandl, Dieter Hildebrandt, Clown Pic. Kabarettrevue rund ums Geld und die Politik in Bayern. Nach dem Tod von F. J. Strauß (3.10.88) setzt das Ensemble das Stück ab.
1990 Vor Ort. Am … (Münchner Kammerspiele)
Collage aus Szenen, Liedern, Monologen.
1993 Tschurangrati (Münchner Kammerspiele)
mit Hanns Christian Müller (Mit-Autor und Regie), Biermösl Blosn, Gisela Schneeberger, Otto Grünmandl, Dieter Hildebrandt.
Revue über die bayerische Botschaft in Tschurangrati (Westafrika) inklusive Amigo-Affäre, Intrigen, Korruption und CSU-Indoktrination.
1994 Kinderdämmerung (München Theater am Sozialamt)
Szenencollage rund um ambitionierte Eltern, Wunderkinder und andere Kindereien
1996 Bayern Open (Münchner Residenztheater)
mit der Biermösl Blosn. Die Rahmenhandlung spielt im antidemokratischen Kurort Bad Hausen.
2002 Obatzt is – Creme Bavaroise (Münchner Cuvilliéstheater)
mit Biermösl Blosn. Regie: Jörg Hube.
2003 Ich AD (München Theater am Sozialamt)
Es dreht sich rund um die Frage der Identität.
2006 Offener Vollzug (Münchner Residenztheater)
mit Biermösl Blosn, Regie: Urs Widmer
2015 Ekzem Homo (Münchner Kammerspiele)
mit den Well-Brüdern aus´m Biermoos, Stefan Merki, Funke Konate. Regie: Johan Simons